Stadt Dortmund erwägt engere Zusammenarbeit mit Ehrenämtlern: Netzwerktreffen vom 08.05.2018

15. mai 2018

Am 08. Mai 2018 traf sich das Netzwerk um über ein Angebot der Stadt Dortmund für eine Möglichkeit der engeren Zusammenarbeit zu diskutieren. Daneben wurde mit  Jörg Süshardt, Leiter des Dortmunder Sozialamts, über das Thema Belegwohnungen diskutiert.

Vorschlag eines eigenes Gremiums für Ehrenämtler

Die Stadt Dortmund ist mit einem Angebot an das Netzwerk herangetreten: Sie möchte nicht nur den Ehrenamtlern in der Flüchtlingsarbeit die Bildung eines eigenen Gremiums ermöglichen, sondern auch die Option geben Teil anderer Fachausschüsse zu werden.

Hintergrund all dessen ist ein System, das die Stadt 2014 in Bezug auf die Integration Neuzugewanderter aus den neuen, südöstlichen EU-Staaten, erstellte. Dieses wurde im Bezug der Integration von Flüchtlingen aufgrund seiner Effektivität eins zu ein übernommen. In diesem Modell gibt es für einzelne Bereiche spezielle Fachgruppen und Gremien, wie etwa für den Bereich Arbeit, Bildung oder auch Spracherwerb. Das Ehrenamt wurde in diesem Modell bislang nicht beachtet. Dieser Umstand soll sich in Zukunft nun ändern.

Die Meinungen zu diesem Vorschlag waren zwiegespalten. Obwohl der Vorschlag der Stadt von vielen Seiten als ideale Möglichkeit angesehen wurde, direkt auf Missstände aufmerksam zu machen und Veränderungen schneller in Gang gebracht werden können, gab es auch skeptische Stimmen. So wurde die Befürchtung laut, die Stadt Dortmund versuche mit einer Kooperation die Ehrenämtler zu instrumentalisieren und still zu halten. Zu einem endgültigen Entschluss ist das Netzwerk in dieser Hinsicht noch nicht gekommen. Zu einem weiteren Termin speziell zu diesem Thema wird noch eingeladen werden.

Verbesserungsbedarf im Fall der Belegwohnungen

Bei dem Thema Belegwohnungen herrschte in letzten Monaten unter Geflüchteten und Ehrenamtler gleichermaßen Unklarheit. Wer ist der eigentliche Mieter? Warum wird dem/der Geflüchteten mit Anerkennung des Aufenthaltsrechts die Mietsituation gekündigt? Oder einfach nur, warum sind in Belegwohnungen die Keller abgeschlossen? Auf diese Fragen und viele mehr versuchte Herr Süshardt Auskunft zu geben

So führte er aus, das der Mieter der Belegwohnungen die Stadt Dortmund sei, weswegen man sich im Fall von Rechnungen oder Zahlungsaufforderungen der Vermieter an das Sozialamt wenden sollte. Da mit Anerkennung des Aufenthaltsstatus nicht mehr das Sozialamt, sondern in der Regel das Jobcenter für die Mietsituation des/der Geflüchteten zuständig ist, kommt es in der Regel zu einer Aufforderung die Belegwohnung innerhalb von drei Monaten zu verlassen. Herr Süshardt versicherte auf Nachfrage, dass man sich im Ernstfall an das Sozialamt wenden  und die Frist verlängert werden kann, wenn die Gefahr besteht obdachlos zu werden.

Auch das Problem von zu kleinen Wohnungen bei Familiennachzug war dem Leiter des Sozialamts durchaus bewusst und er versprach, dass auch in diesem Fall das Sozialamt helfen wird. Alles in allem sah Herr Süskindt in vielen der angesprochenen Probleme Verbesserungsbedarf und sicherte zu, sich darum zu kümmern.

Aktualisierte Wohnungsbroschüre des Planerladens in Arbeit

Der Planerladen bietet eine Broschüre über das Finden einer eigenen Wohnung für Geflüchtete in Dortmund an. Da einzelne Informationen aus der Broschüre bereits veraltet sind, wurde nun eine neue, aktualiserte Version angekündigt.